Unser größtes Abenteuer überhaupt !!!

Noch nie haben wir eine so intensive Reise gemacht, mit so vielen Herrausforderungen und fantastischen Highlights jeden Tag.

Elefanten am Zelt, fast im Boteti-River abgesoffen und 100’te km einsamster Sandpisten.

Unsere Route im Überblick

Nachdem wir 2008 zwei Tage im Chobe NP verbracht haben, steht Botswana ganz oben auf der Liste unserer Urlaubswünsche. Die Kosten haben jedoch immer wieder zu einem Aufschub geführt.

Der teilweise Verlust der Sehkraft Connys linken Auges und das Bewusstsein, dass sie nie mehr wirklich scharf sehen kann, führte dazu, dass wir jetzt versuchen nichts mehr aufzuschieben und das Leben in all seiner Schönheit geniessen wollen.

Aus diesen Gründen haben wir, nach der ärztlichen Freigabe, ohne großes Überlegen zwei Wochen Botswana gebucht. Da die Zeit zu kurz war alles selbst zu organisieren, haben wir die Buchung der Unterkünfte einem Afrikaexperten, Iwanowski, überlassen.

Seit 18 Jahren bereisen wir nun in fast regelmäßigen Abständen das südliche Afrika, aber noch nie hatten wir so detaillierte Angaben zur Route wie jetzt:-)))

Brauchen wir das wirklich? Wir glaubten das eher nicht – es war aber doch bitter notwendig.

Von Windhoek (Nambia) führt uns unsere Route durch die Kalahari auf die Salzpfannen (Makgadikgadi und Nxai) in Nordosten von Botswana zum Chobe Nationalpark im Norden. In Kasane geben wir unseren Jeep ab und fliegen mit Buschfliegern ins Delta (als krönender Abschluß) und dann geht es zurück nach Windhoek.

06.09.2013 Anreise nach Windhoek

Wir starten bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen von annähernd 30C. Unser Nachbar bringt uns zum Bahnhof und sogar die Bahn spielt mit.

Enttäuschend, dass gewisse Klischees immer wieder bedient werden: Natürlich sind unsere reservierten Plätze schon besetzt und selbstverständlich schafft es die Bahn trotz pünktlicher Abfahrt eine Verspätung herauszufahren (Signalprobleme). Sänk ju for träveling wis deutsche Bahn.

Mit einer viertel Stunde Verspätung erreichen wir den Fernbahnhof Frankfurt Flughafen. Idiotischerweise sparen wir uns den Kofferwagen und schleppen die 13kg Taschen durch die Gegend (der Großteil ist eh Fotoequipment, der Rest ein paar T-Shirts und Unterhosen).

Air Namibia startet vom Terminal 2. Als wir bemerken, dass eine Horde Jugendlicher auch auf dem Weg zum Schalter ist, legen wir noch einen Schritt zu. Um 18 Uhr halten wir dann unsere Bordkarten in der Hand, hinter uns die Schulklasse auf dem Weg zu ihrer Partnerschule in Swakopmund (Schulausflüge werden auch immer aufwändiger). Glück gehabt

Air Namibia SW 286 Frankfurt – Windhoek 20.10h/06.30h

07.09.2013 Von Windhoek nach Gobabis

6:10 Uhr, wir landen und stehen erst einmal Schlange. Da wir in Reihe 46 ganz hinten gesessen haben, stehen wir auch bei der Passkontrolle hinten an. Es ist noch stockdunkel. Trotzdem haben wir bis acht Uhr Geld gewechselt und unseren Wagen entgegen genommen.

Es kann losgehen!

Der Trans-Kalahari-Hwy ist ziemlich eintönig, aber hin und wieder stehen zwischen Hwy und Bahngleisen einige Antilopen und Warthogs. Wir sind in Afika! Gegen 10 erreichen wir Gobabis und kaufen im dortigen Sparmarkt Getränke und eine Kühlbox.

Einige Herero-Damen kaufen auch ein, sind aber eher kamerascheu. Weiter geht’s zur Kalahari Bush Breaks Gästefarm, die wir schon sehr früh um elf erreichen – Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause. Iwanowski sorgt für einen Urlaub der anderen Art.

Von drei bis fünf machen wir unseren ersten Gamedrive und genießen auf dem 4x4Track etwas Abenteuerfeeling. Die Tiere sind ziemlich scheu, so dass wir die Kudus, Straußen, ein Gnu und Impalas nur im Sprung über die Straße sehen. Die 5 Giraffen bewegen sich etwas langsamer und Dieter nutzt die Chance sie zu Fuss zu verfolgen. Er darf sogar schon am ersten Tag den 4×4 ausprobieren und ein ganzes Stück im Flussbett im Tiefsand fahren (Männerspaß halt).

Die Betten sind himmlisch, komfortabel, weich… toll – morgen in der nächsten Unterkünften werden wir es noch mehr zu schätzen wissen.

 

08.09.2013 Einreise Botswana – Bush Camp Nähe Ghanzi

Ausgeruht stehen wir um kurz nach sieben auf. Unsere erste Unterkunft ist recht komfortabel, auch die Dusche funktioniert prima, dabei befinden wir uns am Rande der Kalahari. Das Personal, besonders die Besitzer des ‚Kalahari Busk Break Camps‘ sind unheimlich freundlich und zuvorkommend. Nach dem Frühstück starten wir um neun Uhr in Richtung Grenze zur Borderpost Madumo.

Da vor uns ein Bus mit Einheimischen angekommen ist, müssen wir uns in eine relativ lange Schlange einreihen – und das nachher in Botswana noch einmal.

Die Ausreise aus Namibia ist nach einer halben Stunde erledigt, weiter geht’s zur Botswana-Station.

Erneut füllen wir Zettel aus – was damit wohl anschließend passiert? Wichtig ist immer die nächste Unterkunft und die Aufenthaltsdauer einzutragen. Unsere Autonummer (CA 986-691) kennen wir mittlerweile auch auswendig. So, Einreisestempel ist im Pass, Dieter hat sich als Fahrer in eine tolle Liste eingetragen und dafür einen kleinen Zettel bekommen. Damit nun zur nächsten Station – jetzt ist die Einreise des Autos zu beantragen. Wir haben mal wieder etwas vergessen, der „Letter of Authorisation“ liegt noch im Auto – holen, abgeben. Es ist sehr laut draußen und die Lady sitzt hinter Panzerglas – muss wichtiger sein als Immigration, oder liegt es am Geld kassieren, denn die Immigrationleute saßen alle nur hinter einem großmaschigen Gitter, ohne Glas. Durch das Glas ist sie schwer zu verstehen und alles braucht etwas länger. 190 Namibische Dollar (umgerechnet) will sie von uns haben, Straßenbenutzungsgebühr. Wir bezahlen und bekommen 10 Pula zurück. Auf unserer Quittung sind aber nur 140 Pula dokumentiert – sind wir über den Tisch gezogen worden?

Egal, weiter gehts. Später stellen wir fest, dass der Pula höher bewertet ist als der NAM$, also nicht ‚besch…‘. Der Officer am Übergang kontrolliert nicht mal unsere Papiere und winkt uns gleich durch. Eineinhalb Stunden hat der Grenzübertritt nun gedauert.

Der Trans Kalahari Hwy hat uns wieder, und er ist nicht abwechslungsreicher geworden. Aber jetzt fahren deutlich mehr Lkws auf ihm, zumindest bis zum Abzweig nach Südafrika hin, dort biegen nämlich fast alle ab.

Wir fotografieren erst einmal einige Schilder – ein Hobby von Conny :-)))

Am Straßenrand stehen immer wieder Strauße, die sich überhaupt nicht beirren lassen, wenn wir mit 100 km/h an ihnen vorbeibrausen. Sobald wir jedoch bremsen und anhalten, geben sie Gas. Viele von ihnen erwischt unsere Kamera deshalb nur von hinten.

Die Farben auf dem Hwy liegen Conny gar nicht – helles Licht, blauer Himmel und beige Savanne. Da kommen die Punkte in ihrem Auge besonders gut zur Geltung :-((

Das Thakadu Bush Camp, in dem wir ein Chalet gebucht haben, befindet sich auf einer privaten Game Reserve im „Khoi San“ oder Buschmanngebiet.

Thakadu, heißt Ameisenbär, überschaut eine natürliche Pfanne die permanent Wasser führt und von alten „Motswiri“ oder Leadwood Bäumen umgeben ist. Die Pfanne zieht einige Tiere der Kalahari sowie verschiedenste Vogelarten an.

 

Halb drei im Nirgendwo – das heisst Mittagsruhe! Eigentlich sollte man hier die Kalahari besichtigen.

Das Central Kalahari Game Reserve ist mit seinen 51 800 km² eines der größten Reservate der Welt. Es wurde erst in den 90iger Jahren für die Öffentlichkeit zugelassen und war bis dahin immer für zu abgeschieden gehalten worden.

Von 5 bis 6 Uhr fahren wir auf dem Farmgelände rum auf der Suche nach Tieren. Es gibt zwar eine Karte des Geländes, aber die Empfehlung ist: Fahrt zum nächsten Zaun und folgt ihm bis zum Gate, dann findet ihr den ausgeschilderten Weg wieder. Irgendwann wird es Dieter zu abenteuerlich auf den Wegen und wir beenden die fast off road Fahrt

Das Abendessen im Restaurant ist hier a la carte.

Filetsteak mit Chips wählen wir und sind überrascht, wie gut es schmeckt. Exzellent. Wir teilen uns wieder eine Flasche Rotwein zum Essen (mein Alkoholbedarf für die nächsten drei Jahre ist erfüllt), damit der Alkohol die Bakterien abtötet – können wir uns zumindest einreden :-)))

Gut, dass wir uns mit Peacefull sleep eingesprüht haben, die Mücken, die die Lampe umschwirren sind hier kaum zählbar.

Es ist deutlich wärmer als gestern, wir sitzen mit kurzer Hose und T-Shirt beim Essen.

Alle Akkus werden heute aufgeladen! So warm es abends noch war, so kalt wird es doch in der Nacht. In dem Pappbau kommen die unterschiedlichen Temperatuen deutlich besser zur Geltung als gestern im gemauerten Haus. Gegen sechs Uhr morgens ist es nur noch 16 C drinnen – wobei das eigentlich draußen ist, so viele Löcher und Schlitze wie die Hütte hat, ist sie nur bedingt Schutz vor Regen und leichtem Wind.

 

09.09.2013 Auf dem Weg nach Maun (Tor zum Delta)

Wir packen mal wieder unsere Sachen ein und fahren kurz nach neun los. Zuerst geht es zur Bank nach Ghanzi, wir wollen endlich Dollars in Pulas tauschen. Neben dem Sparmarkt ist eine Barclays Bank – perfekt. Es stehen, nein sitzen, nur drei vor uns, sehr gut denken wir noch. Aber, wie heißt es so schön: Die Europäer haben die Uhr und die Afrikaner die Zeit. Stimmt!

Eine halbe Stunde später halten wir etwas über 4000 Pula in den Händen und haben dafür 500 US$ abgegeben. Ob der Kurs gut ist, können wir nicht beurteilen und auch nicht ändern. Alle haben uns zu Banken geraten und nicht an Wechselstuben umzutauschen. Bei verschiedenen Banken den Kurs zu erfragen, schien uns zu aufwändig, da es schon bei Barclays schwierig war, den Kurs zu erfahren – eigentlich hat man uns nur gesagt, dass um 10 Uhr der neue Kurs rauskommt (es war 9:45) und dann haben wir auf dem Umtauschbeleg gesehen, was man uns auszahlen wird. Wir sind in Afrika :-))))

Gegenüber der Bank liegt die „Ghanzi Craft Cooperative“, wo man laut Iwanowski gut Souvenirs von Sanleuten kaufen kann. Ein kurzer Check reicht uns, obwohl ich eigentlich eine Kette aus Strausseneierfragmenten kaufen wollte, und wir begeben uns wieder auf die Piste.

Wieder eine recht eintönige Strecke! Diesmal fehlen sogar die Straußen, nur Kühe und Ziegen kreuzen relativ oft die Straße – ohne nach rechts und links zu schauen, aber genügend Schilder haben uns ja darauf hingewiesen. Endlich gibt es auch wieder Termitenhügel zu sehen, wir haben sie schon vermisst.

Ab Sehithwa wird der Straßenzustand deutlich schlechter, mehr Schlaglöcher, dafür eine geringere Straßenbreite.

In Maun angekommen beschließen wir nach dem Einkauf gleich zur Lodge zu fahren, Großstädte (Maun hat 30 000 Einwohner) liegen uns im Urlaub nicht so sehr. Außerdem scheint uns das Auto zum Aufbewahren unserer gesamten Habseligkeiten nicht unbedingt sicher.

Um 14 Uhr erreichen wir die Island Safari Lodge. Wir bekommen Chalet Nr. 108, das mit den Giraffen.

Der Raum ist okay, riecht aber etwas muffig, dafür gibt es Strom, eine Klimaanlage und WLAN:-)))

Also schnell das Sandwich essen und dann Emails checken und natürlich Facebook.

 

Conny sitzt vor der Hütte und genießt die Wärme im Schatten von irgendwelchen afrikanischen Bäumen, es könnten Marulabäume sein, Jackelberrys. Die Vögel zwitschern – das Leben ist schön!

Die Island Safari Lodge liegt etwa 12 km nordöstlich von Maun am Thamalakane River.

Wir erkunden kurz allein das Gelände der Lodge, incl. Pool, der uns zu kalt ist. Am Ufer des Thamalakane genießen wir die Abendstimmung – leider geht die Sonne auf der falschen Seite unter, da wird Dieter morgen früh aufstehen müssen….

Das Abendessen ist heute nicht mit vorgebucht (einmalig) und wir werden es uns einfach machen und im Restaurant der Lodge essen, denn im Dunklen nach Maun und zurück ist bestimmt kein Vergnügen.

Acht Uhr – reif für die Kiste!

 

10.09.2013 Makgadikgadi National Park und Boteti River

Wie unterschiedlich doch die Nachttemperaturen sind. Im Thakadu Camp haben wir gefroren und heute Nacht war es gut 20 C. Allerdings war es tierisch laut in der Nacht – im wahrsten Sinne des Wortes. Ob es Vögel oder die Eichhörnchen waren, wissen wir nicht, Krach haben sie allerdings einigen verursacht. Gegen zwei stimmten dann noch 2-3 Hunde mit in das Konzert ein.

Das Frühstück ist wie überall hier – afrikanisch, was für ein Wunder. Die scrambled eggs sind noch so weich, dass wir kurz an Salmonellen denken müssen… Alles darf hier passieren, nur nichts, das über unsere Möglichkeiten der Reiseapotheke hinausgeht.

Dieter hat sich morgens, nach seinem ersten Fotogang, erkundigt, ob wir so in den Makgadikgadi NP können, oder ob wir in Maun ein Permit beantragen müssen – man ist sich nicht sicher, also fahren wir zuerst nach Maun rein.

Zuerst ist Tankauffüllen angesagt (300 P) und dann geht es sofort zur Nationalparkverwaltung (DWNP). Die Lady am Schalter braucht etwas um uns zu verstehen, aber dann halten wir schon nach knapp 10 Minuten ein Permit (290 P) für den morgigen Tag in der Hand.

Raus aus Maun heißt es „Strecke machen“. Die A3 nach Nata ist auch nicht schöner als der Trans Kalahari Hwy. Und wieder haben so einige Kühe und Ziegen Vorfahrt.

An der Veterinärkontrolle, 50km nach Maun, versteht Conny den einen Mann an der Beifahrerseite nicht richtig, sie denkt er will ihr Souvenirs verkaufen – hatten wir schon mal in Namibia und seitdem sind wir um zwei Nüsse mit unseren Vornamen und einiger Erfahrung reicher. Aber es geht nicht um Souvenirs, ich soll hinten die Ladefläche öffnen – vielleicht stecken da ja ein Paar Kühe oder Ziegen drin :-))) Sind aber nur unsere Taschen, geschützt mit Müllbeuteln gegen den Staub. Gute Idee, können wir nur jedem empfehlen.

Nachdem wir beide auf eine Roste mit Desinfektionsmittel gestiegen sind, darf auch unser Toyoto durch eine Pfütze damit fahren. Jetzt sind wir Maul-und Klauenseuche frei, aber im Auto stinkt es etwas nach Jauche. Die Beschreibung von Iwanowski erscheint uns teilweise sehr detailliert und unnötig, aber den Abzweig auf die Schotterstraße nach Rakost (natürlich nicht beschildert) hätten wir ohne genaue Kilometerangaben nie genommen.

10 km sollen wir darauf fahren. Nach 2 km überlegen wir umzudrehen, nach Schotter sieht das gar nicht aus, eher nach Sand und die „Straße“ ist so eng, dass teilweise unser Auto an den Akazienbüschen vorbei schrammt.

Diesmal trauen wir der Beschreibung..

Nach 5 km taucht vor uns ein Jeep mit Uniformierten auf. Er hält und Dieter fragt nach dem Weg. Soll richtig sein…. also weiter.

Selbst für Dieter ist die Grenze des Abenteuers erreicht.

Und tatsächlich nach 10 km taucht das Schild Meno a Kwena auf, links abbiegen. Ab hier ist 4×4 Pflicht, ich weiss nicht, wie wir ohne bis hier gekommen wären!

Das letzte Stück ist pures Tiefsandfahren, Gott sei Dank ist die Spur gut zu erkennen. Im Camp werden wir gleich nett begrüßt, nicht nur vom Personal, auch von fünf Elefanten am Boteti und Hunderten von Zebras. Ein Traum!!!

 

 

 

 

 

Das Zelt ist so, wie man es sich für einen Afrikaforscher zu Kolonialzeiten vorstellt – unser Badezimmer im Freien – Awesome!

Es ist tierisch heiss über 40 Grad Mittagstemperaturen (im Schatten) – deutlich heißer als erwartet und für die Zeit auch unüblich!

Wir bekommen heute mal richtiges Mittagessen – Lammlasagne, Salat, Maisbrot. Lecker. Und alles mit Blick auf die fantastische Tierwelt Afrikas.

Bevor wir uns hinlegen, machen wir noch einen kurzen Abstecher runter ans Wasser zu einer Plattform.

So nah waren wir noch nie ohne Schutz von Auto o.ä. den Elefanten! Der Aufstieg zurück zum Zelt erfordert fast unsere letzten Kräfte.

Conny geht zum Pool, abkühlen.

 

 

Dekadenz pur! Im kühlen Wasser liegen und den Elefanten beim Plantschen zusehen.

Offizielle Info: Meno A Kwena, was so viel wie „Zahn des Krokodils“ bedeutet, liegt an der Grenze zum Makgadikgadi Pan National Park, unweit des Nxai Pan National Parks. Das Camp befindet sich auf traditionellem Stammesgebiet und wurde auf einer Klippe errichtet, von der man einen einmaligen Ausblick auf den Boteti Fluss genießen kann, welcher zum ersten Mal seit fast 20 Jahren wieder Wasser führt. Das rustikale Camp im Stil ostafrikanischer Zeltcamps ist in seiner Ausstattung einfach, jedoch mit sehr viel Liebe zum Detail. Was wir nur bestätigen können.

Meno A Kwena besteht aus acht einfach eingerichteten Safarizelten mit gemütlichen Betten und Schränken. Neben jedem Zelt befindet sich ein offenes Badezimmer mit einer traditionellen (allerdings sehr luxuriösen) Eimerdusche, welche jeden Tag mit warmem Wasser gefüllt wird, und einer Wassertoilette. Von jedem Zelt aus kann man den Ausblick auf den Boteti Fluss genießen.

Der Nachmittag wird noch heißer. Selbst Dieter kann bei diesen Temperaturen am Zelt kein Mittagsschläfchen halten und kommt auch zum Pool. Hin und wieder bis zu den Knien die Beine abkühlen reicht schon, damit man sich etwas besser fühlt.

Außer uns sind noch 7 weitere Gäste hier, Heike auch Germany (die kann und weiß alles – macht ein bisschen den Eindruck auf Ecstasy zu sein),  Sarah und Leo aus UK (total nett), Elaine, Claire und noch eine Frau und dann John, der Vater des Camp-Owners.

Halb acht gibt es Diner in großer Runde, mit David (dem Besitzer), Sal (dem Guide) und unserer Empfangsdame Jane. Leider gibt es wieder kein Wild, sondern roasted chicken mit Basmatireis und Gemüse. Die Briten erzählen von ihren Campingabenteuern im Etosha NP, wie ein Honigdachs ihr Zelt verwüstete und Ecstasy Heike berichtet von ihrem Okavango-Aufenthalt und den kleinen Fröschen dort. Spät ist es geworden, zumindest für unsere afrikanischen Verhältnisse.

Wir sind in der Wüste – und das merkt man nicht nur tagsüber, auch nachts. Wie gut, dass es hier eine richtig dicke Bettdecke gibt, die wir um neun noch nicht brauchen (:-)))). In der Nacht kühlt es sich enorm ab (Wüste – wissen wir doch, oder?). Morgens uns sechs ist es 11 Grad C. Zu halb acht hat Dieter sich seine Eimerdusche bestellt – ein Erlebnis! 20 Liter sind völlig ausreichend, ab sofort wird unser (Dieters) Duschwasser reduziert auf max. 20 Liter pro Person und Tag.

 

11.09.2013 Makgadikgadi National Park und Boteti River (Unsere Flußüberquerung)

Wir frühstücken mit den Briten und starten kurz vor neun unseren ersten Game Drive im Makgadikgadi NP. Der Guide vor Ort, Sal, meinte, wir könnten nicht verloren gehen, sollten uns immer möglichst nahe am Fluß halten. Die Strecke von gestern erscheint uns schon gar nicht mehr so kritisch, man lernt dazu und Dieter bekommt ein immer besseres Gefühl für den Wagen und die Strecke. Bis zum Abzweig Khumaga kommen wieder einige Zweifel auf, ob der überhaupt beschildert ist. Langsam wünscht sich Conny den deutschen Schilderwald :-))). Sie sollte nicht immer so viel zweifeln, nach 37 km Asphaltstraße (mit vielen, tiefen Schlaglöchern) geht es links ab durch Khumaga bis an den Boteti River.

Dort liegt eine abenteuerliche Fähre !!!

Conny will schon aufgeben, hätte den Rückwärtsgang eingelegt, aber jetzt sind wir bis hierher gekommen – wir schaffen das. 130 Pula kostet die Überfahrt und das Wort Ferry beschreibt nicht annähernd das Ding, das uns über den Fluss bringen soll. Am ehesten könnte man es als Floß mit Außenbordmotor bezeichnen.

Außerdem legt das Ding gar nicht am Ufer an, wir müssen erst einige Meter durchs Wasser fahren. Der Adrenalinspiegel steigt, aber es klappt. Tolles Gefühl wenn man diese Herausforderungen gemeistert hat, wo gibt es sowas noch in Mitteleuropa.

Bischen froh sind wir auch heil wieder runter zu sein.

Am Gate gibt es keine Probleme, wir hatten ja schon in Maun bezahlt. Die tolle Map dort ist leider nur ein Zettel mit ein paar Linien drauf, nicht wirklich gut. Trotzdem fahren wir los – Tiefsand, so wie ein richtiger Mann sich das wünscht. Eine Frau hat da ganz andere Wünsche…

Links neben uns am Boteti liegt das andere Camp, aber Dieter kann gar nicht hochsehen. Sein Kommentar: Selbst wenn neben mir eine Horde Elefanten stände, sähe ich sie nicht. An Anhalten ist erst einmal nicht zu denken. Ständig kommen uns andere Jeeps entgegen – Rush Hour? Einige Male brauchen wir den „Treckergang“ um uns aus dem Sand wieder zu befreien, doch nach ca. 8 km ist Dieter so fit, dass wir sogar für einen Geier und einen Adler im Baum im Tiefsand anhalten. Ansonsten sind wenig, eher keine Tiere unterwegs.

Also fahren wir runter ans Ufer. Unsere Bedenken sind schnell weggewischt, denn die Strecke am Fluss ist viel besser zu befahren. Jetzt sind wir froh, dass wir uns gegen eine Fahrt durch Savuti und Moremi entschieden haben, da wären zum Tiefsand noch die Flussdurchquerungen dazu gekommen.

Am Boteti tummeln sich einige Gnus, Kudus, Antilopen und Zebras… und dann sehen wir noch eine große Menge Geier auf den Resten eines Gnus sitzen.

Der Officer am Gate hat uns noch darf hingewiesen, dass wir auch durch den Park zur A3 fahren könnten, ca. 32km, aber wir haben genug von der Sandpiste (morgen dürfen wir ja noch einige km im Nxai NP fahren) und beschliessen den ’sicheren‘ Weg mit der Fähre zurückzunehmen.

Die Fähre liegt wieder am anderen Ufer, kommt aber zu uns. Aus meiner Sicht diesmal mitten im Fluss gibt uns der Fährmann Zeichen loszufahren. Wie immer wenn man sich zu sicher fühlt, geht man unvorbereitet in die Situation – und dann passiert es, die Fähre drifted mit der Strömung etwas weg, wir sind nicht ganz in der Spur und das Auto rutscht nach links weg an den Pfosten. Conny sieht uns schon im Boteti samt Auto schwimmen – Krokodile soll es hier auch geben.

Der Fährmann ist stinksauer, wir hätten seine Fähre beschädigt (you broke my ferry) und wir sollten umdrehen. Nach längerer Diskussion nimmt er uns doch mit über den Fluss und Dieter gibt ihm 12 € für die Reparatur (ein Holzbalken ist leicht angebrochen). Der Adrenalinspiegel ist aussergewöhnlich hoch und die Beifahrertür auf ganzer Länge zerschrammt, eingedrückt und mit roter Farbe verziert.

Wie weit geht unsere Versicherung? Haben wir Selbstbeteiligung? Auf jeden Fall heißt sie „Super Cover“, vielleicht haben wir ja Glück – Wir haben Glück a.) liegt das Auto nicht im Fluß und b.) hat die Versicherung alles übernommen.

Die Fahrt zurück zum Camp ist etwas bedrückend, aber wir können jetzt nichts mehr machen. Uns ist nichts passiert, der Typ war mit ca. 12€ zufrieden und wir mussten nicht schwimmen. Shit happens.

12.09.2013 Auf dem Weg zum Nxai Pan Park

Wir schlafen extrem lange heute, bis sieben, da am Boteti morgens eh keine Tiere zu sehen sind.

Unser Plan ist sehr detailliert, mit genauen Kilometerangaben – erstmalig! Ohne den hätten wir Meno a Kwena nie gefunden, aber mit ihm finden wir den Nxai NP nicht.

We get lost on the tarred Hwy in the Kalahari.

Der Plan gibt vor nach 10 km auf der A3 nach links abzubiegen zum Main Gate des NP, aber nach 14 km haben wir immer noch keinen Abzweig gefunden, also umdrehen. Ist der Plan falsch? Wir fahren wieder weiter, weil wir denken, es müssten 60 km statt 10 sein. Nach 46 km in Phuduhudu kommt es uns doch wieder falsch vor, also noch einmal zurück und sehen, ob es nicht doch einen Abzweig bei km 10 gibt – NEIN!!! nur eine Einfahrt zu einer Farm.

Wir drehen noch einmal, fahren wieder durch Phuduhudu und erreichen nach gut 60 km die Einfahrt mit Schild!!! zum Nxai Park. Die Eintrittsgebühr für den Park haben wir mit der Buchung des Camps bezahlt, aber keinen Voucher dafür. No problem, scheinen die zu kennen, wir dürfen so rein.

37 km nicht zu unterschätzende Tiefsandpiste (lt. Führer) liegen vor uns. Und die ziehen sich hin. Dieter schafft es ohne uns festzusetzen!!! Das schaffen wenige, sagt der Campmanager später. Die 20 km danach sind anders, aber sind sie wirklich besser? Tiefgefahrene Spuren, viele Schlaglöcher und aus unserer (europäischen) Sicht wieder zu wenig Hinweisschilder.

Ohne uns zu verfahren, erreichen wir um halb zwei das Camp. Es war anstrengend und aufregend, aber was für ein gutes Gefühl, das wir es  geschafft haben (Im Camp sind wir die Verrückten/Helden, alle anderen reisen hier mit dem Bushflieger an, „fly in“) !!!

Im Camp gibts eine Einweisung in Sicherheit und Ablauf, dann ist bis halb vier Ruhepause. Unser Chalet Nr. 2 ist das vorletzte (es gibt 7). Hier haben wir fully inclusive gebucht – Aktivitäten und Getränke und es gibt fließend Wasser! Wie einfach man doch nach kurzer Zeit zufrieden zu stellen ist.

Offizielle Info: Der Nxai Pan Nationalpark befindet sich nördlich der Maun – Nata Straße und grenzt im Süden an den Makgadikgadi Pans Nationalpark. Das weitreichende Gebiet der Makgadikgadi Salzpfannen ist der letzte Überrest des prähistorischen Binnenmeeres, das sich einst hier befand. Heute sind die Makgadikgadi Pans eine der letzten wirklich wilden Gegenden Afrikas. Berühmte Forscher und Entdecker wie David Livingstone, James Chapman und Thomas Baines kamen vor langer Zeit auf ihrem Weg ins „Innere“ Afrikas durch diese Region. Der Nxai Pan Nationalpark wurde zusammen mit dem Makgadikgadi Pans Wildreservat in den frühen 1970er Jahren gegründet. Diese zwei geschützten Gebiete wurden 1992 unter dem Namen Makgadikgadi Nationalpark zusammengelegt, einem 7500 km² großen Gebiet.

Das Nxai Pan Camp ist am Rande eines Wäldchens gelegen und bietet 8 Gästezimmer. Alle Zimmer sind mit einem en -suite Badezimmer ausgestattet und besitzen isolierte, strohbedeckte Dächer. Das Nxai Pan Camp fügt sich perfekt in seine Umgebung ein und wird mit Solarenergie betrieben.

Zu den Aktivitäten des Nxai Pan Camps zählen Pirschfahrten in offenen Allradfahrzeugen, Sterndeutung, Fußsafaris und Besuche der Baines Baobabs. Nxai Pan ist eine ökologisch empfindliche Gegend weshalb Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit sowie das Fahren abseits der Wege nicht erlaubt sind.

Auf Empfehlung des Managers buchen wir keinen Besuch der Baobabs, denn es ist ein Ganztagsausflug und wir kommen eh beim Rausfahren aus dem NP „fast“ dran vorbei. Von vier bis viertel vor sieben hatten wir unseren ersten game drive – eine riesige Enttäuschung aus unserer Sicht!

Auch die Guides dürfen die Wege nicht verlassen und so finden sie zwar drei Löwen (hängen sicher immer an der gleichen Stelle rum), aber die sind so weit entfernt, dass selbst das 400er Tele noch Suchfotos produziert.

Um halb acht holt uns Timber wieder ab (ABS-Maßnahme um die Arbeitslosenzahl zu senken) und wir bekommen Dinner – hörte sich heute Mittag so an, als ob es wieder kein Wild gibt :-((( Es gibt Lamm.

 

13.09.2013 Ein wunderbarer Tag im Nxai Pan Park (Löwen, Elefenten und ein Kill)

Timber weckt uns um halb sechs und wir bekommen um sechs am Feuer Cerealien, Kaffee und Tee. Halb sieben starten wir den ersten Game Drive des Tages mit geringen Erwartungen. Am Baobabloop wurden Löwen gesichtet und wir rasen dort hin. Tatsächlich, zwei männliche Löwen liegen im Busch, nicht ganz so weit wie gestern, aber auch nicht wirklich nah. Nachdem das andere Safariauto verschwunden ist, macht Timber sich strafbar und fährt uns bis auf wenige Meter durch den Busch zu dem einen Löwen hin. Wunderbar!

Wir würden hier nicht eine Katze finden, denn sie passen sich so gut an das gelbe Savannengras und den Busch an, dass sie fast unsichtbar sind. Außerdem wissen wir nicht, wo wir suchen und worauf wir achten müssen. Unsere Guides folgen oft den Tracks der Tiere, die wir nicht einmal sehen.

Es folgt eine Fahrt über die Pan mit einigen Vögeln, Straußen und Antilopen, meistens weit weg, so dass ich sie selbst mit Fernglas kaum erkennen kann.

Und dann sieht Timber ein anderes Safariauto nahe dem South Gate halten und erkundet was los ist. Ein Gepard liegt vor einem Busch, gähnt hin und wieder und beobachtet die Gegend. Die beiden vorne behauptet, er beobachtete die Impalas im Busch – welche Impalas?

Wir stehen sicher zwanzig Minuten rum und wir verlieren schon fast die Lust den Geparden anzusehen, als der Gepard aufsteht und langsam in den Busch wandert. Plötzlich rennen zwei Impalas raus auf das Savannengras und der Gepard hinterher. Und so kommen wir zu den ersten Fotos unseres Lebens bei denen ein Tier live getötet wird.

Das Sterben dauert relativ lange! Der Gepard beisst immer wieder in den Hals der Antilope und schleppt sie dann langsam schrittweise zurück unter die Büsche, beobachtet von einem hungrigen Schakal. Man kann fast sehen, wie schwer es ist das Tier über das Gras zu schleppen.

Danach konnte es nicht Spektakuläres mehr geben, eine Kaffeepause am Campingplatz bei der wir Sarah und Leo wieder treffen und dann geht es zurück zum Camp.

Heute ist Freitag der 13. !!! Beim Abenddrive begleiten uns Wolfgang und Bjørg (aus Norwegen). Wir sehen zuerst die Elefanten am Wasserloch und dann noch einmal die Löwen am Baobabloop, diesmal ist der eine deutlich näher an der Strasse und sitzt perfekt.

Dieter musste leider gegenüber einer sehr besonderen jungen Dame sitzen – Paris Hilton für Arme, nein nicht wirklich, vielleicht von Beruf Tochter. Wie kann man mit Anfang 20, noch nichts erreicht, so hochnäsig sein und so einen netten Freund und Bruder haben?

Wir gehen wieder früh schlafen, um halb zehn, die anderen setzen sich noch ans Feuer, aber wir haben morgen auch wieder einen anstrengenden Ritt vor uns.

 

14.09.2013 Vom Nxai Pan Park nach Nata

Um zwei Uhr nachts fängt es an zu gewittern und regnen. Bis vier hören wir dem Regen zu und überlegen, was es für unseren morgigen Rückweg bedeuten kann. Sechs Uhr weckt uns Timber. Schnell die Reste packen, einen Kaffee/Tee trinken (viel mehr gibt es morgens nicht), dann sind wir bereit.

Leider fragen wir Leso noch, welcher Weg zu den Baines Baobabs der bessere ist und er schlägt den 14 km Weg vor.

Bewaffnet mir einer geliehenen Pumpe und einem Druckmesser machen wir uns um fünf vor sieben auf den Weg zur Sandpiste. Die grundsätzliche Empfehlung ist ca. 0,5 – bis 1 bar Reifendruck reduzieren, dann hat der Reifen mehr Auflagefläche und besseren Gripp. Morgens ist der Sand noch nicht so stark gespurt, außerdem weicht die Sonne das Sandgefüge zusätzlich auf. Bis 10 Uhr ist es deshalb am einfachsten auf dem Tiefsand zu fahren. Die 15 km bis zum South Gate schaffen wir schnell, ohne Umwege in 30 Minuten und dann geht es los….

Die ersten 18 km hatten auf der Hinfahrt einige Stellen, an denen der Sand fester war. Verdrängt hatten wir total, dass es nicht nur Tiefsand, sondern Tiefsand auf Wellblech war. Wir werden ganz schön durchgerüttelt, empfinden die Fahrt aber längst nicht so schlimm wie die Hinfahrt zum Camp. Liegt es am Regen gestern Nacht oder an der erworbenen Fahrerkenntnis? Auf jeden Fall sind wir die ersten, die diese Strecke heute fahren.

Um acht erreichen wir den Abzweig zu den Baines Baobabs und obwohl Dieter lieber durchfahren würde, macht er Conny zu Liebe den Abstecher zu den zum National Monument erklärten Bäumen. Wie empfohlen nehmen wir den ersten Abzweig mit dem längeren, besseren Weg. Schon nach drei km kommt uns der Weg sehr seltsam und einsam vor, da man aber nicht drehen kann, fahren wir weiter…. bis 14,6 km zurückgelegt sind. Es herrscht rund um uns absolute Einsamkeit, Grassavanne pur, kein Mensch, kein Tier weit und breit, totale Stille (bis auf den Automotor). Da wir keine Bäume sehen können, und man kann weit sehen, drehen wir um, obwohl der Weg echt gut zu befahren war.

Vielleicht sollten wir uns doch mehr auf uns selbst verlassen und nicht auf andere, dann erreichen wir auch immer unser Ziel.

Eine Stunde später, um neun, sind wir wieder am Baines-Abzweig. Dieter gibt sich einen Ruck und wir starten noch einmal durch. Statt nach 12 km erreichen wir schon nach 10 km die Kudiakam Salzpfanne – irgendwie unwirklich!

 

Gut, dass wir hier den Spuren unserer Vorgänger folgen können, ein Weg ist nicht mehr vorhanden. Aber nach einem knappen km über die Pan sehen wir die Baines Baobabs – majestätisch!

Sie ist eine der Hauptattraktionen dieser Gegend, die über 1000 Jahre alte „Baines’ Baobab“ Baumgruppe. Sie wurde erstmals vom Maler John Thomas Baines 1862 gemalt, dem viele andere Künstler folgten, darunter auch mehrmals von Prinz Charles. Wir sind beide der Meinung, der Weg hat sich gelohnt, auch wenn er besch…. war. 10 km hin und 10 km zurück, da ist schnell eine Stunde vergangen und so stehen wir um 10 Uhr vor unserem letzten Abenteuer, die letzten 17 km Tiefsandpiste bis zum Main Gate

Die Strecke ist wirklich deutlich schlechter als das andere Stück, aber wir hatten es noch schlimmer in Erinnerung und Erwartung. Hin und wieder sind die Schlaglöcher auf dem Weg so tief, dass wir aufsetzen. Bis halb elf sehen wir keinen Menschen auf den Wegen – manches Mal ganz gut, denn wir hätten nicht ausweichen können….

11 Uhr, wir geben die Pumpe am Gate ab (das Camp wird sie irgendwann wieder abholen) und haben unser letztes Afrikaabenteuer bestanden.

Ein tolles Gefühl wenn man es geschafft hat, auch wenn wir vorher ganz schön gestresst waren.

Es wird zukünftig unser Motto / Spruch in allen möglichen Situationen, wer durch die Kalahari kommt und die Pans schafft, den kann nichts mehr schocken

Nun liegen nur noch 175 km Asphaltstraße vor uns, dann erreichen wir die nächste Lodge in Nata. Unterwegs schauen wir uns kurz die City of Gweta an – gibt eigentlich nichts zu sehen. An der Tanke wird Dieter gefragt, ob er überhaupt genügend Pula hat, sonst würde sie gar nicht erst anfangen den Tank aufzufüllen. 730 Pula werden es dann, die haben wir noch.

Ein Uhr, angekommen. Heute haben wir Chalet Nr. 9, aber bevor wir es beziehen, essen wir in der Bar. Ich nehme ein ham & cheese Sandwich und Dieter einen Burger jeweils mit chips. Erinnerung an die ersten Krügerpark-Besuche kommen dabei auf.

Zurück in der Zivilisation! fließendes Wasser und Strom aus Steckdosen!!!!

 

Da wir nicht nach Botswana fahren um am Pool zu liegen (wir machen natürlich Pause am Pool, bzw. im Bett), starten wir um vier Uhr (wie die Safaritour der Lodge) zum Nata Bird Sanctuary. Wenn der Nata Fluss Wasser führt, wie jetzt, soll sich das Ganze in ein Paradies für Vogelliebhaber verwandeln. Das Interesse an Vögeln wächst mit dem Alter – unsere Erfahrung – sind wir wirklich schon so alt? Statt 160 Pula each bezahlen wir 125 Pula (55 each +15 Auto – sind wir neuerdings Sparschweine?) zusammen am Eingang. Die Lady rät uns noch dem Safariauto zur Plattform an der Pan zu folgen, dort sollen Pelikane sein, da die Pan zur Zeit Wasser enthält.

Der Safarimensch hält allerdings bei den ersten Straußen an und wir überholen ihn – er wird schon folgen. Am See sind nur wenige Pelikane, und die weit entfernt. Das Safariauto kommt leider nicht nach und wir beschließen den Park zu verlassen – genug für heute.

Dann sehen wir den Abzweig „River mouth“ und folgen ihm doch noch. Und plötzlich ist das Safariauto wieder da, also hinterher. So finden wir einen Fluss im Santuary auf dem noch so einige Pelikane sitzen. Nun sind wir aber „get lost“, der Safarimensch muss uns wieder rauslotsen. Macht er auch – nach dem Sundowner – so kommen wir in den zweifelhaften Genuss erstmalig bei Nacht fahren zu müssen. Teile der Strecke führen über die Salzpfannen, der Guide fährt ziemlich querfeldein, wir werden wieder zu Abenteuern. Das Auto vor uns produziert soviel Staub auf der Sandpiste, dass wir völlig im Nebel sind und nichts mehr sehen :-(((

Da wir ein 4×4 Fahrzeug haben, begibt sich Dieter mutig damit weiter auf die Pan, abseits von der Fahrspur, so dass wir das Vorausfahrzeug noch sehen können. Mal wieder Glück gehabt, wir schaffen es ohne Panne aus dem Park rauszukommen und landen gegen sieben, bei völliger Dunkelheit, in der Lodge. Jetzt wissen wir auch, warum man nur bei Tageslicht fahren sollte.

 

15.09.2013 Auf dem Weg nach Kasane (Chobe Nationalpark)

Nach dem Frühstück machen wir uns um halb neun auf den Weg nach Kasane. Das erste Stück Straße von Nata aus ist total neu gemacht und sehr einfach zu befahren. Nach 160 km endet der Ausbau und wir dürfen auf die alte, mit Schlaglöchern übersäte Straße fahren. Neben uns wird die neue gebaut. Fast 30 km fahren wir an der Baustelle vorbei. Die alte Straße ist so schmal, dass ein LKW und unser Auto nicht nebeneinander passen, so dass Dieter jedes Mal auf den Sand/Kiesstreifen ausweicht. Gut, dass unsere Reisetaschen noch einmal in die Müllsäcke gekommen sind.

Erst auf den letzten 50 km wird es interessanter, da am Straßenrand einige Tiere, speziell Elefanten stehen. In Kazungula sehen wir wieder die LKW-Schlange, die darauf wartet über die Grenze nach Simbabwe zu kommen. In Kasane, der nördlichsten Stadt Botswanas treffen vier Länder aufeinander: Simbabwe, Sambia, Namibia und Botswana.

14.30h: Abgabe des Mietwagens in der Chobe Safari Lodge. Zu der Zeit hat der Budgetmensch keine Zeit für uns. Da wir die Bootstour mitmachen wollen, sind wir erst ab sechs wieder für ihn da. Am Activity-Schalter müssen wir die Activities angeben, die wir schon gebucht haben. Wir entscheiden uns für eine Bootsfahrt (15 – 18 Uhr) heute abend, einen Game drive (6 – 9) morgen früh und eine private Bootsfahrt von elf bis eins. Zwei weitere Aktivitäten lassen wir noch offen.

Von drei Uhr bis sechs Uhr geht die Boat Cruise – auf einem relativ großen Boot mit 41 anderen Leuten.

Viele, unvorstellbar viele Tiere !!!!

 

 

 

 

 

Bestimmt ist das eine oder andere gute Foto dabei entstanden – wir sehen jedenfalls einen Kormoran, der sich mit einem ziemlich großen Fisch abquält, viele Elefanten, Büffel und gähnende Hippos (Ist eigentlich keine Gähnen, sondern eine Drohgebärde).

Der Budgetmann ist nicht pünktlich – Afrika! – und erscheint erst um 6:20 Uhr.

Dafür gibt es keine Probleme, Dieter beschreibt den Unfall und dokumentiert ihn – that’s it. Große Freude kommt auf, als wir ihm unsere Kühlbox schenken.

1970 km sind wir gefahren.

Danach heißt es umziehen zum Dinner. Es ist immer noch fast 30 C.Es gibt tatsächlich endlich einmal Game, Kudu. :-))). Inzwischen haben wir gelernt warum es sowenig Wild gibt. Botswana hat das Jagen der Tiere stark eingeschränkt – praktisch total verboten-, um den Tierreichtum für das viel einträglichen Geschäft mit den Touristen zu schützen.

 

16.09.2013 Chobe Nationalpark

Der Wecker klingelt um 5:15 Uhr. Ist das wirklich noch Urlaub? Für uns ja, wir sind ja auch verrückt. Um viertel vor sechs treffen wir an der Rezeption unseren Guide TK (coloured Tiefkühlkost oder Techniker Krankenkasse:-)).

TK „brettert“ mit 40km/h über die Pisten, die ähnlich schlecht sind wie im Nxai Pan NP.

Nach einiger Zeit wird ihm ein Löwe durchgegeben – far away und dann rasen wir weiter.

Ein Leopard wurde auf einem Baum gesichtet. Rush hour! Es sind schon fünf Safarifahrzeuge dort und wir stehen zunächst in zweiter Reihe. Da wir relativ lange vor Ort stehen, fast alle Anderen sind schon weg, bekommen wir noch gute Fotos hin. Oft sind Blätter und Äste im Weg, aber selbst Dieter traut sich nicht auszusteigen und sie wegzuschieben.

Danach geht’s im Affentempo zurück zur Lodge.

Im Chobe NP laufen nicht nur tausende Elefanten rum, auch sehr viele Giraffen und einige Herden Antilopen. Auf dem Rückweg sehen wir noch eine Familie Roan-Antilopen, sehr selten, sagt TK. Um kurz nach neun erreichen wir wieder die Lodge und frühstücken erst einmal.

Kurze Pause, dann haben wir um 11 unsere private Bootstour mit Issac. Dieter erklärt ihm, dass wir das sehen wollen, was man auf der großen Cruise nicht sieht, speziell die kleinen Tiere und Vögel – und dann werden wir an jeden Vogel rangefahren. Schwimmende Elefanten gibt es noch dazu.

Eine halbe Stunde vor Schluss erwähnen wir, dass ein Malachitkingfisher (Eisvogel) das Highlight wäre und Isaac gibt alles. Den ersten verpassen wir – zu klein, um von uns gesehen zu werden. Aber Isaac findet noch einen, direkt am Wasser. Amazing!

Halb zwei und wir sind ziemlich platt. Am Pool treffen wir Sarah und Leo wieder und verabreden uns zum Dinner.

Im Zimmer ist es angenehm kühl, 27 C.

Auf den Tagestripp nach Simbabwe mit Besuch der Victoria Fälle verzichten wir. Die Eindrücke, die wir vor fünf Jahren gesammelt haben, waren so nachhaltig, dass wir sie nicht noch einmal machen wollen, dem Land aber auch keine Chance geben wollen sie zu verbessern. Außerdem hat sich in diesem Jahr (wie 2008) wieder Mugabe wählen lassen – rechtmäßig oder nicht.

Abends essen wir mit Sarah und Leo aus Meno a Kwena, der eigentlich Neil heißt. Es ist sehr interessant zu hören, dass sie die gleichen Erfahrungen gemacht haben wie wir (außer der Fähre) und die gleichen Ängste hatten, obwohl sie mindestens 20 Jahre jünger sind.

Um neun begeben wir uns wieder zu Bett. Internet is not available today, may be tomorrow. Wir sind in Afrika!

 

17.09.2013 Chobe Nationalpark

Again: 6 bis 9 Uhr Game drive. Das heißt, der Wecker klingelt wieder um 5:15. An der Reception stehen schon eine Menge Touris, das wird voll heute. Wir starten mit zwei Holländern, einer Australierin und vier Deutschen (incl. uns). Willi, unser Fahrer, dreht nach wenigen Kilometern um – was vergessen. Zwei weitere Touris, ein junges Paar, steigen in unser Fahrzeug. Dieter vermutete schon, dass es Franzosen sind – stimmt.

Der Park wird heute voll werden, mit uns fahren ca. 15 weitere, vollbesetzte Safariautos in den Chobe NP. Die Franzosen scheinen erst gestern in Afrika angekommen zu sein, denn bei den ersten Elefanten, hunderte von Metern entfernt, muss Willi stoppen für ein Foto.

Und dann halten wir an Perlhühnern, Gänsen, weit entfernten Hippos…..

Mittlerweile ist es kurz nach sieben und die Französin braucht ihren Kaffee (vielleicht noch ein Croissant?). Mit einigen Stopps an Impalas, Kudus, Elefanten und Giraffen fahren wir dann zu einem ehemaligen Campingplatz, wo wir aussteigen dürfen.

Wir habe das Gefühl hinter jedem Busch steht ein Elefant und hinter jedem dritten eine Giraffe. Es ist beeindruckend, wie viele Tiere im Chobe zu Hause sind. Die vielen tollen Fotooppertunities werden allesdings von einer sehr großen Menschendichte begleitet. Wir haben schon den Eindruck das einige Tiere, ganz anders als in den Gebieten in denen wir vorher waren, etwas genervt sind. Auf der Rückfahrt zu Lodge sehen wir noch Säbelantilopen, die grössten Antilopen im Chobe und einige interessante Vögel.

 

Ich lege mich auf die Liegen am Chobe. Auf der anderen Seite grasen die Elefanten, die Vögel zwitschern und man hört die Hippos. Das Leben ist schön! Wonderful! Amazing! Awesome! Nach einer kurzen Pause nutzen wir die Möglichkeit zu baden (in der tollen Wanne). Nach dem schmalen Lunch (das Angebot ist nicht so besonders im Vergleich zur Größe der Lodge) starten wir zur letzten Bootstour auf dem Chobe.

Dieses Mal können wir total relaxen, alle Fotos sind gemacht und wir dürfen nur schauen! Trotzdem wird noch das eine oder andere Foto geschossen ;-))))

An der Rezeption ist man ist sich ziemlich sicher, dass wir um 9:30 zum Kasane Airport gefahren werden und unser Flug um 10:15 geht. Aber morgen um 8 am Activitycenter können die uns mehr sagen….

Der Internetgutschein für 15 Pula funktioniert auch nicht. Wir lieben Afrika, aber manchmal nervt es doch auch total!

Die Lady und die Website behaupten, der Gutschein wäre schön eingelöst. Der Manager muss kommen und meint noch, wir hätten es vielleicht nicht bemerkt, dass wir uns unwissentlich mit einem Passwort (KEEME 3785 und 5H) eingelockt haben und es nicht mitgekriegt haben…. Uns fehlen nicht nur

die englischen Worte!

Er unterschreibt für einen weiteren Gutschein (15Pula= 1,5€ für 15 Min) und der funktioniert.

Same procedure as every day: um neun sind wir im Bett.

 

18.09.2013 Heute geht es tief ins Okawango-Delta

Unser Programm heute: Transfer zum Flughafen Kasane und Flug ins Okavango Delta/Jao Airstrip

Wir werden pünktlich abgeholt!

Auf dem Flughafen erfahren wir, dass wir erst mit einem größeren Flugzeug zum Chobe Airstrip fliegen und dann mit einem Fünfsitzer zum Jao Airstrip. Jetzt „make yourself comfortable“ und warten, dass wir zum Securitycheck abgeholt werden.

Tatsächlich geht es pünktlich wie angekündigt um halb elf los. Darren fliegt uns zunächst in einer Cessna (12 Sitze) zum Chobe Airstrip.

Der Flug ist ruhig, obwohl man uns vorher sagte, es wäre etwas windig und daher bumpy. Leider kann man nicht wirklich gut fotografieren, wir fliegen zu hoch und es ist relativ diesig. Der Flug dauert ca. 40 Minuten. Ein atemberaubender Rundflug über das Delta ist eigentlich schon „Pflicht“ für jeden Botswanatouristen und auch vorprogrammiert, da die meisten der Lodges und Luxury Tented Camps nur so zu erreichen sind.

Aus der Vogelperspektive kann man die einzigartige Schönheit des Deltas genießen – wenn das Wetter klar ist.

Am Chobe Airstrip steigen wir um in einen Fünfsitzer, zusammen mit einem weiteren Ehepaar die aus Savuti kommen.

Einige der Taschen müssen hinten auf einen der Sitze. Keiner hat nachgewogen wie viel Kilo wir darin haben…. Lediglich der Fotorucksack und die eine Tasche sind zu dick, um unten in das Gepäckfach zu können. Aber: No problem! Wahrscheinlich wagt keiner mehr als 15 oder 20 kg mitzunehmen, da in Deutschland das in einer Tour betont wird. Wir haben a little bit more…

Dieter darf neben dem Piloten sitzen und ich sitze ganz hinten, in der Sauna. Es ist unheimlich heiß!

Nach einer dreiviertel Stunde landen wir beim Tubu Camp, wo die anderen beiden abgesetzt werden. Wir haben noch weitere 6 Min. Flug vor uns. Der Pilot erklärt, dass es nicht Staub in der Luft ist sondern Rauch, denn im Caprivistreifen und den Makgadikgadi Pans brennt es.

 

Wir landen im Nichts!

Das Okavango-Delta, flächenmäßig so groß wie Schleswig Holstein, ist das größte Binnendelta der Welt. Der Fluß Okavango trifft – aus dem Hochland Angolas kommend – auf die Kalahari. Diese einzigartige Verbindung von Wassermassen und Sandland- bzw. Savannenlandschaft der Kalahari haben eine Vielfalt an Flora und Fauna hervorgebracht, die das Delta zu einem der großen Naturparadiese dieser Welt macht. Ca. 1/3 des Deltas ist naturgeschützt.

Johny und Moja holen uns mit einem Safarijeep ab und fahren uns erst einmal 10 Min. zum Bootssteg, wo wir umsteigen und noch weitere 40 Min. Fahrt vor uns haben. Auf dem kurzen Stück Jeeptour sehen wir Impalas mit Lechwe-Antilopen, Tsessebes und Riedböcke. Bis auf die Tsessebes, die deutlich anders aussehen, wären die alle als Impalas oder Springböcke bei uns durchgegangen.

Na ja, dann kam die Bootstour! Es geht durch Rietgras, Bambus und Papyrus, teilweise sind es nur ganz enge „Wege“. Ich hoffe noch, dass Moja den Weg kennt, denn wir wären hier hilflos verloren. Eigentlich ist oft nicht einmal ein Weg erkennbar.

Um zwei Uhr kommen wir im Pelo Camp an und werden vom gesamten Personal singend empfangen. 10 Leute plus Managerin sind nun hier, um uns zu bespassen, denn wir sind die einzigen Gäste im Camp.

Eröffnet wurde Pelo erst Anfang des Monats und bisher waren nur der Besitzer und einige geladene Gäste da.

Wir sind die ersten und einzigen zahlenden Gäste überhaupt in diesem Camp!

Das Camp ist not fenced und es sollen auch Elefanten und Hippos auf diese Insel kommen. Schauen wir mal! Auf jeden Fall sind wir in der absoluten Einsamkeit angekommen!

Offizielle Info: Okavango Delta, Pelo Camp

Das von Wilderness Safaris betriebene Pelo Camp befindet sich ca. 3.5 km nördlich von Jacana und ist aufgrund seines Charakters als „mobile camp“ klassifiziert. Es gibt keine feststehenden Bauten. Die Ausstattung des Camps ist bestens für Abenteuerlustige geeignet, die ein ganz klassisches und authentisches Delta Erlebnis genießen wollen. Das zwischen Dattelpalmen und Jackalberry Bäumen errichtete Camp kann mit maximal 10 Gäste in 5 Zelten unterbringen. Die Gästezelte sind mit einem privaten Badezimmer und einer überdachten Veranda versehen. Das Badezimmer besteht aus Spültoilette und Eimerdusche, und im Waschbecken gibt es fließendes Wasser. Bei den Aktivitäten legt das Camp den Fokus auf Mokoroausflüge.

Halb vier: Teatime mit Eistee, Schoko-Cupcakes und Frühlingsrollen.

Und um vier gehts mit Moja und einem weiteren Guide auf Bootstour, die erste hatten wir ja schon beim herfahren. Dieter möchte fischen und deshalb wird das Equipment mitgenommen. Wir sehen viel Delta, setzen oft auf und müssen freigeschoben werden und Dieter fängt seinen ersten Fisch.

 

Mit dem Sonnenuntergang fahren wir wieder zurück zum Camp. Auf dem Wasser ist es schon deutlich kühler geworden!

 

Hier gibt es keine Hairdryer, they use the airdryer.

Vom Wasser her hört man die Hippos, oder zumindest ein Hippo.

Heute abend bekommen wir ein Romantik- Dinner…

 

19.09.2013 Okawango-Delta

Halb sechs werden wir geweckt, noch ist es dunkel. In der Nacht war es angenehm kühl, so dass wir uns sogar zugedeckt haben. Der Wecker sagt jedoch, dass diese „Kälte“ fast 21 C sind. Als wir gegen sechs zur Lounge gehen ist es hell.

Heute ist die Mokorofahrt (6:30 – 10:30) geplant. Unser Poler ist Lucky und der „alte Mann mit den guten Kenntnissen“ polt Moja und die Getränke. Es ist ganz anders als Boot fahren, denn es gibt kaum Geräusche (wenn die Buschmänner nicht miteinander quasseln). Rund um uns ist Wasser, Schilf, einige Water Lilies….

Wir sitzen auf Höhe des Wassers und besonders bequem scheinen mir die nächsten vier Stunden nicht zu werden, aber man gewöhnt sich dran und wenn man vorsichtig ist, kann man auch seinen Hintern etwas anheben und in eine andere Position versetzen. Viel Bewegung ist allerdings nicht möglich. Im Gegensatz zum Motorboot gleiten wir nur so über die vielen Sandbänke dahin.

Mokoro fahren ist wie in einer Gondel in Venedig zu fahren mit einem Schwarzen als Gondoliere :-)) allerdings etwas unbequemer. Unsere Mokoros sind aus Fiberglas, da die Regierung erboten hat weitere Bäume zu fällen und zu Einbaum-Mokoros zu machen – Umweltschutz! Kaum ein anderes Land in Afrika versucht sein Environment so zu schützen wie Botswana. Sie scheinen hier begriffen zu haben, wie wertvoll es ist.

11:30 – 15:30 Siesta.

Anschließend wieder Teatime, Bootstour mit Fischen und heute Abend ein traditioneller afrikanischer Abend mit Musik und Tanz.

Unser Highlight des Tages: um zwei Uhr steht ein Elefant direkt vor unserer Terasse und wir „fliehen“ ins Zelt. Nachdem er einige Palmen angeknabbert hat, geht er an unserer Dusche vorbei und wir folgen ihm zur Lounge. So nah waren wir noch nie einem Elefanten außerhalb eines Autos. Er deckt noch ein paar Zweige des Restrooms ab und schaut dann direkt in das Loungezelt hinein. Unbeschreiblich!!!!

Eine letzte Bootstour im Okavango Delta: Dieter fängt 2 dicke Fische, redbreasted Tilapias! Die armen Fische werden lebend in die Kiste mit dem Tank geworfen und zappeln dort noch eine Weile rum.

Die Sonnenuntergänge sind hier fast kitschig. Ohne Peacefull Sleep kann man nicht raus!

Heute soll es etwas kühler als gestern werden, 38 C um drei Uhr und 28 C um sieben.

Vor dem Dinner bekommen wir dann unsere afrikanische Vorführung um das Lagerfeuer. Die gesamte Staff singt, trommelt und tanzt für uns. Kurze Beteiligung unsererseits war unvermeitbar. Es gab afrikanische Küche und die zwei gefangenen, gegrillten Fische. Die Frösche quaken, einige Vögel zwitschern und die Hippos grunzen.

Was wünscht sich das ‚Bonfire heart‘ mehr.

 

20.09.2013 Abreise aus dem Paradies

An unserem letzten Tag in Botswana schlafen wir aus. Der Elefant ist diesmal im Küchenbereich unterwegs. Eine letzte „Eimerdusche“ mit anschließendem Airdryer, dann die Fotos übertragen und der Urlaub ist fast zu Ende.

Mit einem der Boot werden wir zum Abschluss zur Jao Lodge gefahren, wo wir einen Lunch bekommen. Um 15:15 oder so geht unser Stoppelhopser vom Jao Airstrip nach Maun. Etwas eher muss man da sein, um evtl. den Airstrip von Tieren zu befreien – kein Witz, das ist wirklich so.

10:30 startet da Boot mit uns zu einem letzten Trip, der in Jao enden wird. Wir sehen wieder viel Wasser, Fish eagles und mehrere Malachit -Kingfishers.

In Jao angekommen findet Moja nicht den Jetty und wir landen im Personal- und Lieferbereich. Das geht gar nicht. Moja versucht einige weitere Kanäle, wird aber nicht fündig, dafür immer nervöser. Wir düsen jetzt relativ schnell durch die kleinen Kanäle und landen dort, wo wir vor zwei Tagen vom Jeep ins Boot umgestiegen sind. Moja will uns mit dem Jeep jetzt ins Camp bringen. Mittlerweile ist es viertel nach zwölf.

 

Leider ist Moja nicht so erfahren im Autofahren wie im Bootsfahren und in der ersten richtigen Kurve, nach dem aufgeschütteten Wall, stürzen wir fast ab.

Der Jeep steht total schief und das rechte Vorderrad hängt in der Luft. Eigentlich dachten wir, die Abenteuer wären nun beendet….

Gott sei Dank passiert nichts weiter, keiner ist verletzt und der Jeep bleibt halb in der Luft hängen. Wir holen alles raus und Moja versucht mit Dieter den Jeep am Abrutschen zu hindern. Leider kann Moja nicht erklären, wo wir wirklich sind und Barend vom Jao Camp braucht über eine halbe Stunde, um uns zu finden.

Unterwegs picken wir noch unsere Pilotin Cristina auf und nehmen sie mit zum Camp.

Jao ist größer (9 Chalets), mit SPA und Pool, außerdem werden auch Game Drives angeboten, die nicht auf dem Wasser stattfinden. 15 Uhr fährt uns jemand aus dem Camp zusammen mit Cristina zum Airstrip. Wir werden in Chitabe (wo immer das ist) zwischenlanden und zwei weitere Passagiere nach Maun aufpicken. Somit haben wir zwei Flüge a 20 Min. in dem Fünfsitzer.

Es gibt in diesen kleinen Maschinen keine Klimaanlage und es ist mal wieder 40 C draußen. In Maun sind wir nass geschwitzt. Dort erwartet uns tatsächlich eine Lady von Safari Destinations (Iwanowski) und erklärt uns den weiteren Ablauf. 18:25 soll der Flug nach Windhoek abgehen und unser Gepäck wird mit Hand eingescheckt, deshalb müssen wir es in Windhoek auch wieder in Empfang nehmen.

SW 405 Maun – Windhoek 18.25h/19.40h

Da wir nicht wieder in Namibia einreisen wollen, werden wir in den Transitbereich geleitet. Wir sind jedoch die einzigen, die Gepäck dabei haben, in Vic Falls konnten die Passagiere es schon durchchecken, was in Maun nicht möglich war. Jetzt haben wir dem Mann, der uns die Bordkarten gegeben hat, unser Gepäck anvertraut – ohne irgendeinen Beleg!!!

Aber den bekommen wir etwas später, nach einer Durchsage zum Schalter zu kommen, dort überreicht. Der Flieger startet schon etwas eher und wir sind um 21:15 in der Luft. Es ist wieder eine relativ alte Maschine, einige Sitze bleiben schon nicht mehr in aufrechter Position :-((

 

21.09.2013 Rückreise – Nachtflug nach Frankfurt

SW 285 Windhoek – Frankfurt 21.35h/07.55h

Um halb acht sind wir auf dem Boden in Frankfurt! Alles verläuft nach Plan und um 9 sitzen wir im Zug zum Hbf Frankfurt.

Die Taschen werden mit jedem Meter schwerer! :-(((

Unser ganz persönliches Fazit

  • David (Meno a Kwena) sagt, es gibt keinen Spring in Botswana, hier springt der Winter in den Sommer.
  • Wir lernen in den kleineren Camps viele nette Leute kennen und führen interessante Gespräche.
  • Wir hatten schon öfter kleine Unfälle, diesmal den ersten, den wir auch dem Vermieter anzeigen müssen.
  • Nach 5 Tagen ohne fließend Wasser und Strom genießt man diese „unnützen“ Dinge um so mehr. Länger als 5 Tage hintereinander sollte es auch nicht sein.
  • Wir haben vieles gesehen, dass wir nie zuvor gesehen haben!
  • Wir sind nicht sicher, ob die hohen Preise in Botswana immer gerechtfertigt sind.
  • Jeden Abend eine Flasche Wein zu zweit – das gab es auch noch nie!
  • Es ist außergewöhnlich heiß in Botswana (40C), diese Temperaturen werden sonst erst im Oktober erreicht. Nachts kühlt es zwar ab, auf ca. 25-28C, aber das ist keine wirkliche Kühlung.
  • Die Nationalparks Südafrikas, Namibias und Botswanas sind total unterschiedlich, auch wenn die gleichen Tiere vorhanden sind. In Südafrika sind die Wege zum Teil sogar geteert, in Namibia ist es immer gravelroad (Schotter) und in Botswana fast nur Sandpiste.
  • Bis auf die Leute an der Rezeption in der Chobe Safari Lodge sind alle sehr freundlich und zuvorkommend.
  • Der Chobe NP ist von seinem Tierreichtum her einzigartig!
  • Knock, Knock! (Das versteht nur wer da war)
  • Nach Botswana fährt man nicht der guten Küche wegen – stimmt!
  • Wasser ist nicht mein Element! Ein Okavango Camp nur mit Wasseraktivitäten muss nicht noch einmal sein.
  • Botswana ist nichts für Touristen mit Bandscheibenproblemen.

 

Für uns ein Erlebnis, das wir ein Leben lang nicht vergessen werden !!!

PS: Weitere Bilder finden sie in der Foto Galerie-Reisen > Afrika >  Botswana 2013

 

Land und Leute – Einiges Wissenwertes zu Botswana

  • Am Wappen des Staates Botswana kann man viel über das Land ablesen:

– die Wellenbalken, die die seltenen Wasserläufe und deren zentrale Bedeutung anzeigt

– die Zahnräder, die den Aufbau von moderne Industrie symbolisiert, z.B. Diamanten

– der Rinderkopf, er steht für Viehzucht und Fleischproduktion

– Zebras und Elefantenstoßzahn >> die einheimische Fauna, zu schützende Tierwelt

– die Hirse, die herkömmliche Feldfrucht >> für Ackerbau

– das Spruchband Pula bedeutet Regen, unterstreicht die ausschlaggebende Bedeutung des Regens für die Nation. Außerdem die Währung des Landes.

 

  • Wie sicher ist Botswana – welche Art Regierung?

Viele Horrorgeschichten erreichen uns in Europa aus dem südlichen Afrika – aber Botswana ist politisch und auch aus Sicherheitsgesichtspunkten äußerst stabil. Seit 1966 existiert eine stabile Demokratie, keine Militärputsche, keine politischen Gefangenen und regelmäßige Wahlen. Die Achtung des Präsidenten und die Loyalität mit der bestehenden Regierung übersteigt sicher unseren Level in Deutschland.

 

  • Wie ist das Klima, wann sind die besten Reisezeiten für Botswana?

Auch Botswana kennt Jahreszeiten (allerdings nur zwei) Sommer und Winter, die aber eine andere Bedeutung haben als in Europa. Zunächst mal sind die Jahreszeiten vertauscht, da wir auf der Südhalbkugel sind. Verallgemeinert bedeutet Winter hier Trockenzeit und die Sommermonate werden als Regenzeit bezeichnet (intensive Regenfälle gibt es zwischen Nov und März. Die Niederschlagsmengen nehmen vom Norden (Okawango) nach Süden (Kalahari) kontinuierlich ab. Die beste Reiesezeit ist von Mai bis Sep., da sind die Tiere an den permanenten Wasserstellen zu finden. Ab Okt. werden die Nächte warm und die Tage heiß (2013 schon ab Sep. es war mittags oft 40 Grad Celsius.

 

  • Probleme und Zukunftsaussichten

Jahrelang war Botswana in der Lage, mit dem Budgetüberschuss dank des Diamantenhandels, in Infrastruktur, Gesundheitswesen und Ausbildung zu investieren. Doch in 20 Jahren werden die Vorkommen erschöpft sein und die Fortschritte hin zu einer breit aufgestellten Wirtschaft kommt nur langsam vorran. Ein weiteres großes Problem ist die hohe HIV- / AIDS-Infektionsrate bis 50% bei jungen Erwachsenen (15-35 Jahr). Trotz der Bemühungen der Regierung gibt es keine Veränderungen der Verhaltensweise. Nach Prognosen muss mit dem Verlust einer halber Generation gerechnet werden, neben explodierenden Kosten des Gesundheitssystems.